Nepal

Bilder von der Feldarbeit im Terai:

Kathmandu 14.4.2024


Verspätung mangels funktionierender Internetverbindung...


Seit vorgestern sind wir wieder in Kathmandu und sind so dem glutheissen Flachland Nepals wieder entronnen. 16 von ursprünglich 20 Filtern waren noch in Gebrauch und wir konnten Proben nehmen. 2 Haushalte sind inzwischen an eine zentrale Wasserverorgung angeschlossen, aber die Benutzer wissen nicht, ob dieses Wasser vom Arsen befreit wurde. Wir haben auch hier Proben genommen und werden das analysieren. 


Eine Grundwasserbohrung wurde auch abgeteuft und alle Meter eine Bodenprobe entnommen. Eine dieser Proben fehlte heute prompt und nach einer aufgeregten Suche haben wir diese im Jeep wieder gefunden…






Kathmandu 5.4.24


Vorgestern schon bin ich angekommen - unendlich müde nach einem turbulenten Flug. Beat Schöbi ist heute morgen gelandet - in den Terai fahren wird am Montag und wir sind glücklich, noch zwei Tage in Kathmandu verbringen zu können, wo es schon bis 30 Grad heiss wird.


Som Rai, unser Guide kehrt morgen von einem Trekk zurück und muss erst zuerst ein anderes Feldmessgerät auftreiben, da unseres nicht richtig funktioniert. Ja, und zur meiner Bank muss er auch rennen, da meine Überweisung noch nicht gutgeschrieben wurde. Wir brauchen die beiden Tage noch, auch zum packen…





Feldarbeiten in Nepal April/Mai 2024:

Schon am 2. April 2024 steht der nächste Abflug nach Kathmandu an. Nochmals soll Grundwasser und gefiltertes Wasser beprobt werden, um den zeitlichen Verlauf der Filterleistung akkurat zu dokumentieren. Desweiteren stehen Probebohrungen an, denn es drängt sich die Frage auf, ob evtl. untiefer als 25 m (wo aktuell Grundwasser entnommen wird), arsenfreie Bodenhorizonte zu finden sind.
Ins Hochgebirge werden wir auch noch ziehen, aber diesmal aus Zeitgründen lediglich für 10 Tage, in die Nähe von Som Rais Heimatort, Kaku in der Provinz Solu Khumbu. Evtl. werden wir auch da Leukogranite finden. Zudem möchte ich herausfinden, ob dieser einfache Trekk (der sog. Pike Peak Trekk) auch für Sehbehindert und Blinde machbar wäre.


Bis bald aus Kathmandu…








Kathmandu, 1.12.2023

Lasst Bilder sprechen:





Kathmandu, 29.11.2023


Und schon sind wir wieder zurück in Kathmandu, seit Sonntag. Dank dem hervorragenden Wetter klappte der Rückflug von Juphal über Nepalganj nach Kathmandu problemlos - ausser dass wir in Nepalganj vier Stunden Verspätung wegen eines technischen Defektes des Fluggerätes hatten…

Auf dem Weg von Dhorpatan nach Dolpo (Dunai) durch die Provinzen Baglung, Rukum und schliesslich Dolpo war es Abends, Nachts, Morgens of bissig kalt. Zwar ist der November der niederschlagsärmste Monat in Nepal, daher gut für Trekking geeignet, aber die Kälte muss man aushalten können. Beim ersten Mail Zelten erlebten wird enn auch einen veritablen Schneesturm, gleichzeitig mit Blitz und Donner.

Die Distanzen zwischen den einzelnen Übernachtungsorten war beträchtlich, oft nicht abänderbar, da bei einigen möglichen Zeltplätzen das Wasser fehlte. In den wenigen Dörfern unterwegs gab es hingegen unerwarteterweise Natelempfang, oft auch über ein 4G-Netz.

Morgen werde ich dann einige Bilder hochladen.



13. November


Rasttag, es ist wie meistens sonniges Wetter. Es gilt, auszuruhen, Wäsche zu waschen, Schlafsäcke zu lüften etc. Heute gibt es nochmals
Mobiltelefon-Empfang und Internet, dann etwa 8 Tage nicht mehr. Per Threema gehen Sprachnachrichten problemlos durch.

Danach ist nur noch die Verbindung via Satellitentelefon möglich.

12. November


Am Morgen des 12. Novembers dafür ein Sonnenaufgang bei strahlend schönem Wetter, die Dhaulagiri perfekt zu sehen. Unzählige Fotos.
Dann waren es 8 Stunden bis zum Eintreffen in Dhorpatan. Dal Bhat-Pause und andere Unterbrüche abgezogen etwa 5-6 Stunden. Gegen Ende ging es einfach noch geradeaus.
Dhorpatan ist ein kleines Dorf, aber eine Art Zentrum der Region, es leben viele aus Tibet hier. Von Süden her führt eine bessere Strasse hierhin, der Verkehr hält sich aber in Grenzen. Wie vorgesehen Rasttag. Dem Marschplan sind die Reisenden einen Tag voraus.


10./11.  November


In Lamsung wurde im Hinblick auf den nächsten Höhen-Punkt ein Rasttag wegen der Akklimatisation gemacht, da die Gruppe weniger zu Fuss unterwegs ist. Bei schönem Wetter wurde das Dorf besucht,das praktisch unberührt vom Tourismus ist und Wäsche gewaschen. Sie hat in einer Privatunterkunft mit sehr niedrigen Räumen und sehr einfacher Toilette gewohnt.


Am nächsten Tag ging die Truppe los zum Jaljala, ein Pass auf 3400 m nach einem langen, langen Aufstieg (etwa 5,5h), vielfach durch Wald, also sehr angenehm.
Am Nachmittag nach dem Aufbau der Zelte zogen dichte Wolken auf, und die Reisenden kamen in Genuss von Gewitter mit Schneesturm. Nach eine halben Stunde war das vorbei, die eigentlich schöne Aussicht auf die Berge konnte trotzdem nicht genossen werden. Die Nacht war dann sehr kalt.

8./9. November


Aufenthalt in Pokhara, einen Tag lang.

Am 9. abgefahren mit Jeep bis zum Örtchen Lamsung. Die Erwartung war zuerst, es könnte nicht so weit gefahren werden, und der Fussmarsch müsste länger dauern. Es hat der Reisegruppe einen Tagesmarsch erspart.


Durch Reisfelder bis zum Dörfchen auf 2100m. Die Fahrt war problemlos, unterwegs Mittagessen. Die Strassen sind recht rauh, wirklich nur mit Jeep befahrbar, kaum mit einem PW. Abends um 16 Uhr nach rund 8h fahren in Lamsung eingetroffen.

Kathmandu, 5.11.2023:


Da ich im Moment stark erkältet bin, hätte ich es beinahe vergessen, den Blog zu füttern. Nun ja, ich bin schon am 1.11. frühmorgens glücklich angekommen und ausser von einem Erdbeben (das nur den entfernten Westen von Nepal, nicht aber Kathmandu betroffen hat), gibt es bis anhin nichts aufrengendes zu berichten. Die Ausläufer des Erdbebens habe ich auch in Kathmandu zu spüren bekommen, der Boden wurde nur sanft in Schwingung versetzt, im Westen (Provinzen Jajarkot und Rukum) waren jedoch Tote zu beklagen. Das Beben war alles in allem deutlich schwächer als dasjenige vom 25. April 2015.


Gepackt ist nun mehr oder weniger alles, da ich Zeit hatte, denn angesichts der trifenden Nase hatte ich keine Lust auf Ausflüge.


Wir verlassen am Montag Kathmandu Richtung Pokhara mit dem Jeep und werden in Pokhara einen Tag zubringen. Am Donnerstag folgt nochmals eine Jeepfahrt bis zum Dorf Darban. Dort warten Maultiere und deren Treiber auf uns, von da aus heisst es, zu Fuss weiterzuziehen.


Ich werde unterwegs zu Hause anrufen und mündlich Blogbeiträge überbringen. Thomas wird diese an schriftlich auf dem Blog festhalten.


Bis dann und Namaste!





Feldarbeiten in Nepal November/Dezember 2023:


Am 31.10.2023 fliege ich nach Kathmandu, wo mir bis zum 7.11.23 Zeit bleibt, die Expedition über Dhorpatan ins Dolpo vorzubereiten. Vom vermuteten Ende der Strasse in Darban bis nach Dunai (Hauptort der Provinz Dolpo) werden wir nur noch in einem Dorf Station machen: Dhorpatan. Ansonsten sind wir ziemlich in der Wildnis des Himalaya unterwegs - nur über Satellitentelefon ist eine Verbindung dann zur Aussenwelt möglich. Am 26.11.23 ist der Rückflug von Juphal über Nepalganj nach Kathmandu dann geplant. Bis bald aus Kathmandu wieder…







Forschungsprojekt von Frau Dr. Barbara Müller (2019 – 2026)


Ausgangslage


In vielen Entwicklungsländern ist das Oberflächenwasser so stark bakteriologisch kontaminiert, dass es sich ohne Aufbereitung nicht mehr als Trinkwasser eignet. Um dem damit verbundenen personellen, materiellen und finanziellen Aufwand auszuweichen, wird das Trinkwasser in zunehmendem Masse aus Grundwasser gewonnen, was technisch zwar aufwä ndiger, finanziell jedoch viel gü nstiger ist.
In gewissen sü dostasiatischen Lä ndern – Nepal, Indien, Burma, Bangladesch, Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand – ist das Grundwasser aus geogenen (also geologischen) Grü nden so arsenhaltig, dass es bei der Bevö lkerung zu chronischer Arsenvergiftung fü hrt.
Diesem Missstand abzuhelfen, hat sich eine kanadische Nongovernmental Organisation (NGO) namens CAWST verschrieben, indem sie seit 2005 mit lokalen Materialien vor Ort Wasserfilter produziert und installiert, die das Arsen aus dem Grundwasser eliminieren. Dazu ist sie auf kompetente lokale und internationale Gesprächs- und Zusammenarbeitspartner angewiesen.
Da die bisherige Filterleistung oftmals ungenü gend ist, braucht es weitergehende chemische und erdwissenschaftliche Grundlagenforschung. Es ist inzwischen klar, woher das Arsen ursprü nglich stammt – aus hellen (felsischen) quarz- und tonmineralreichen Gesteinen des Himalaya. Diese Gesteine werden ü ber Flü sse ins Flachland transportiert, wo die Flü sse ihre Fracht deponieren und so die grundwasserfü hrenden Sedimente (Ablagerungsgesteine, hier Alluvial- bzw. Flusssedimente) gebildet werden. Die genannten felsischen Gesteine enthalten aus geologischen Grü nden kaum Eisen und dies ist der Hauptgrund fü r die nur
ungenü gende Filterleistung. Das Eisen wird jedoch dringend benö tigt, um die in den Filtern enthaltenen Nägel rosten zu lassen, die so das Arsen an der Oberfläche binden und dem Grundwasser entziehen kö nnen. Darü berhinaus muss geklä rt werden, wie exakt das Arsen geochemisch aus den Sedimenten ins Grundwasser gelangt.
In Zusammenarbeit mit Frau Dr. Barbara Mü ller und einem lokalen Projektpartner muss nun in Nepal ein Monitoring des Grund- und Trinkwasser aufgebaut und die
erwä hnten Wasserfilter kontrolliert und verbessert, wie auch die geologischen Verhältnisse weiter erforscht und die daraus sich ergebenden Massnahmen umgesetzt werden. Ebenso werden weitere Proben von Gesteinen im Himalaya gesammelt, um das Ursprungsgebiet des Arsens einzugrenzen.
Was bis dato aus den Forschungsarbeiten bekannt ist:
Die wesentlichen Problempunkte:
- Geologisch bedingt ist ein geringer Eisengehalt und eine hohe Arsenkonzentration sowie ein hoher Gehalt an teils ungewö hnlichen Spurenelementen (z. B. Bor, Molybdä n) im Grundwasser Nepals vorhanden; diese Elemente beeinflussen die Filterleistung.
- Die oft hohe Temperatur des Grundwassers fü hrt zu Bildung von Siderit (Eisenkarbonat) auf den Nägeln, der dann die Rostbildung verhindert.
- Weitere adverse Gegebenheiten, die die Filterleistung beeinflussen: hoher pH des
Grundwassers, Bindung des Arsens an Tonmineralen in den Sedimenten, diese enthalten jedoch kaum Eisen. Hohe Konzentration an dreiwertigem Arsen, das nur ungenü gend an der Oberflä che der rostigen Nä gel gebunden wird.
- Unzureichendes Design der Filter als Ganzes: Kein Auslasshahn, um Fliessgeschwindigkeit zu regulieren, Siphon am Auslass nicht vorhanden oder zu niedrig, um die Nägel fortwährend mit Wasser bedeckt zu halten.
- Ungenü gende Instruktion der Benutzer der Filter (z. B. wird der Filter nur benutzt, wenn Wasser gebraucht wird): Um genü gend Rost zu bilden, mü ssen die Nä gel stets mit Wasser bedeckt sein.
Massnahmen, die nun umgesetzt wurden und werden
- Durchflussgeschwindigkeit der Filter verlangsamen und Kontaktzeit zu den Nägeln erhö hen (mittels eines weiteren Sandbettes)
- Immersion der Nä gel im Wasser sicherstellen durch A^ nderung der Siphons und anbringen eines Auslasshahns
- U^ berprü fen des Materials zur Filterherstellung, um Gebrauchszeit der Filter zu verlä ngern - Monitoring der Sideritbildung auf den Nä geln, um Verwendungszeit der Nägel zu bestimmen
- Bestimmung von sicheren Lagerungsmö glichkeiten der verbrauchten Nä geln
- Klare Instruktionen mit Wiederholungskursen fü r die Benutzer der Filter
- Weitere Sedimentbohrungen, um eventuelle arsenfreie Grundwasserhorizonte zu finden
- Aufbau eine Monitorings, um die Wirkungsweise der Filter zu ü berprü fen
Projektpartner
Am Projekt „Mitigation of geogenic contamination of groundwater by arsenic in the Terai region of southern Nepal” sind folgende Projektpartner beteiligt:
1.   Frau Dr. Barbara Mü ller: Freiberufliche erdwissenschaftliche Forscherin mit Forschungs- schwerpunkt Geobiochemie.
2.   Enpho (www.enpho.org): NGO zur Fö rderung von Wasserprojekten in Nepal, wie Bewässerung, Wasserreinigung, Errichtung von modernen sanitären Anlagen usw.
3.   Drei renommierte Schweizer erdwissenschaftliche Forschungsinstitute (Eawag Dü bendorf, Universitä t Basel, Universitä t Bern: Wasseranalysen, Festgesteins- und Mineralanalysen)
4.   Birendra Sapkota, Doktorand an der University of Windsor, Windsor, Canada (Laboranalysen von Sedimentproben)
5.   CAWST, Center for Affordable Water and Sanitation Technology (www.cawst.org): Produzent und Einrichter von Arsen-WasserfilternNeuer Text




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