Der Teil des Trekks von Charkhabhot nach Lo Mantang hatte es wirklich in sich…
Wie uns in Charkhabhot beschieden wurde, würden höchsten Yak-Hirten und ihre Herden sich in diesen Hochtälern aufhalten. Wege gäbe es nicht überall und so ist man auf gutes Wetter angewiesen, um nach Sicht laufen zu können.
Mit dem Wetter hatten wir unerhörtes Glück, jeden Tag blauer Himmel, strahlende Sonne, nie Regen oder gar Schnee und so war der Weg relativ einfach zu finden. Dies betrifft nur den Weg, galt es doch zwei Pässe (5800 m und 5640 m hoch) zu überwinden. Alle, aber auch wirklich alle inklusive der Nepali-Mannschaft bekam die Höhe zu spüren, aber glücklicherweise wurden wir alle von Höhenkrankheit verschont.
Die Querung der Pässe und Hochtäler war ein Traum - keine Menschen weit und breit, kein Internet- oder Telefonverbindung - wir waren ganz uns selbst überlassen und dementsprechend auch für uns selbst verantwortlich. Die Tour ist gelinde gesagt anstrengend, führt auch an einem grösseren See vorbei und ist für Trekking-Anfänger absolut ungeeignet. In Lo Mantang wurde uns dann auch erzählt, dass jedes Jahr Gruppen versuchen, den Weg von Charkhabhot nach Lo Mantang oder umgekehrt zu gehen, die meisten jedoch müssten der Anstrengung und der Weglosigkeit wegen jedoch umkehren. Man wusste im Hotel, wo wir diese Information bekamen, dass letztes Jahr noch ein Gruppe diesen Trekk versuchte, jedoch umkehren musste. Wir waren also seit mindestens 2 Jahren die ersten, die den Weg schafften.
In Lo Mantang wurde dann ein verdienter Rasttag eingezogen, bevor es über Tatopani (heisse Quellen) und Pokhara per Jeep nach Kathmandu zurückging. Morgen Montag, 4.11.24 werden wird bereits wieder abreisen müssen - ich kehre im April 2025 nach Nepal zurück.
Seit mehreren Tagen sind wird zurück in Kathmandu.
Wir haben einen ganz grossartigen Trekk erlebt, vor allem wenn man an das durchwegs wunderbare Wetter denkt. Dies war vor allem auf dem letzten Abschnitt von Charkhabhot nach Lo Mantang von entscheidender Bedeutung, da das Gelände oft weglos war und nur auf Sicht gelaufen werden konnte.
Wir waren mit einem Tag Verspätung in Juphal - dem Ausgangspunkt - eingetroffen, da die Fluggesellschaft am gebuchten Datum einfach keinen Flieger zur Verfügung hatte. Dies hiess dann wohl oder übel im Glutofen Nepalganj einen Tag “totzuschlagen”. Nun, wir hatten genug Zeit eingeplant, ganz im Gegensatz zu organisierten Gruppen von Trekkingagenturen, für die wäre ein Tag Wartezeit verheerend gewesen.
In Dunai galt es dann, die restliche Ausrüstung, vor allem Esswaren, zu beschaffen. Da auf unserer Route nur wenige Dörfer vorhanden sind, ist es essentiell, hier alles nötige einzukaufen. Was vergessen ist, ist dann eben vergessen. Dies betrifft auch medizinische Ausrüstung aller Art, die muss zwingend in Kathmandu besorgt werden.
DIe ersten vier langen, ermüdenden Trekktage waren mir wohlbekannt. Ich hatte das Gefühl, die einzelnen Tagesetappen werden immer länger. Schon nach zwei Tagen hiess es dann zelten, denn bis Do Tarap war kein Dorf oder Unterkünfte mehr vorhanden. Der Weg war hier noch ganz passabel - die schlimmsten Abschnitte lagen noch weit vor uns.
In Do Tarap wurde ein verdienter Ruhetag eingezogen bevor es über 2 Pässe (5460 m und 5170 m) nach Charkhabhot weiterging, Jedenfalls war dieser Abschnitt herrvorragend zur Akklimatisation geeignet, da auf dem Weiterweg Richtung Lo Mantang ein Pass von 5800 m zu queren war. In Charkabhot war ich ja schon mehrere Male zu Besuch, inzwischen gibt es dort auch eine Natelantenne, aber WLAN in den Unterkünften ist noch nicht eingezogen. Telefonieren war möglich, der Datenverkehr nur über die vorhandene Edge-Verbindung aber kaum möglich.
Morgen mehr zum Weiterweg nach Lo Mantang.
Abflug nach Nepalganj
Unsere Mannschaft wird mit uns fliegen, da wegen den heftigen Regenfällen vor ein paar Tagen, viele Strassen noch unpassierbar sind und die Busse ausfallen. Kathmandu stand wirklich unter Wasser, zeitweise konnten wir unser Hotel nur durch den Hinterausgang betreten, da sich vor der eigentlichen Eingangstür ein wahrer See gebildet hatte. Mittlerweile ist die Stadt wieder abgetrocknet.
Gepackt ist mittlerweile hoffentlich alles, Som muss noch gewisse Ausrüstungsteile von mir einpacken. Vor allem nimmt er die eine Hälfte meiner Medikamente mit, dass nicht alles verloren geht, falls ein Rucksack uns mal abhanden käme. Ist bis jetzt übrigens nie passiert und wir hoffen, dass es so bleiben wird.
Schon am Dienstag sind wir in Kathmandu eingetroffen
Und ich bin noch nicht zum Schreiben gekommen. Einkaufen und erste Sachen packen waren angesagt, vor allem gab es Diskussionen wieviele Tafeln Schokoladen wir denn mitnehmen sollen. Auch meine Nepali Freunde mögen übrigens Schokolade.
Das Wetter hier ist typisch für Ende Monsoon, zuweilen leichter Regen, bewölkter Himmel, kaum Sonne, aber sehr warm.
Am 30. September werden wird nach Nepalganj fliegen, dann kann das Abenteuer Dolpo dann beginnen. Nun muss ich mich auch mal ans Packen machen.
Dolpo - Lo Mantang Herbst 2024
Hier noch die URLs für Karten des Gebietes, das wird durchqueren wollen:
dolpo-to-jomsom-trek-map.jpg
https://www.magicalnepal.com/upper-mustang-trek-map/
Bis bald aus Kathmandu!
Erinnerungen an den Trekk Dhorpatan - Dolpo, November 2023:
Kathmandu, 4.5.2024
Und schon bald heisst es wieder: Packen. Bevor ich am Mittwoch Abend spät an den Flughafen fahre und morgens um 2 Uhr am Donnerstag fliege, sind noch Einkäufe zu tätigen. Allerhand Kleider, Ausrüstung und noch einiges für Freunde in der Schweiz fehlen noch.
In Kathmandu ist es ausserordentlich heiss schon, es wird regelmässig mindestens 30 Grad tagsüber. Ach ja, ich könnte da ja zur Abkühlung nochmals Schwimmen gehen im benachbarten Hotel, der Dachswimmingpool bietet eine wunderbare Aussicht über die ganze Stadt.
Ebenso zu empfehlen ist eine Massage in einer Gemeinschaftspraxis von mehreren blinden Masseuren (alle hier in medizinischer Massage ausgebildet). Befindet sich an einer Parallelstrasse zum Hotel Fuji. Eine sehr sinnvolle Einrichtung, da auch mehrere Frauen dort beschäftigt sind. War gestern echt entspannend.
Kathmandu, 1. 5. 2024
Wir sind schon seit Sonntag zurück in der Hauptstadt Nepals, aber einer hartnäckigen Erkältung wegen, komme ich erst jetzt zum Schreiben. Diese habe ich mir auf dem Trekk zum Pike Peak zugezogen, den aussergewöhnlicherweise wehte Tag und Nacht ein stürmischer Wind. Auch hier in Kathmandu ist es windig, welcherauch beim Schwimmen im Pool des benachbarten Hotels unangenehmerweise zu spüren war.
Der Trekk rund um den Pike Peak (4065 m) mit Gipfelbesteigung desselben ist in diesem Sinne anspruchslos, als keine Kletterpartien, Schneefelder oder Gletscherquerungen zu bewerkstelligen sind. Dieser Trekk dauert nur 8 Tage, wobei noch 2 Tage Jeepfahrten von und nach Kathmandu hinzukommen. Dieser Trekk wäre auch für Vollblinde machbar, die Wege sind ungefähr unseren weiss-rot-weiss markierten Bergwegen gleichzusetzen. Unterwegs gab es das eine und andere buddhistische Kloster zu besuchen. Werde hier morgen weiterfahren und auch Bilder hochladen.
Kathmandu 18.4.2024
Beat Schöbi ist gestern wieder in die Schweiz zurückgekehrt. Für mich heisst es heute packen, wir fahren morgen zum Ausgangspunkt des Pike Peak Trekks und werden uns für 10 Tage in der Gegend Solu-Khumbu aufhalten. Ich habe nichts dagegen, die Stadt Kathmandu zu verlassen, hier ist es ausserordentlich heiss, d. h. bis zu 30 Grad.
Leukogranite werde ich unterwegs sicherlich auch finden und hoffentlich ebenso gut auskristallisierte Turmaline für meine persönlich Sammlung. Am 28. April 2024 ist unsere Rückkehr nach Kathmandu vorgesehen.
Bilder von der Feldarbeit im Terai:
Kathmandu 14.4.2024
Verspätung mangels funktionierender Internetverbindung...
Seit vorgestern sind wir wieder in Kathmandu und sind so dem glutheissen Flachland Nepals wieder entronnen. 16 von ursprünglich 20 Filtern waren noch in Gebrauch und wir konnten Proben nehmen. 2 Haushalte sind inzwischen an eine zentrale Wasserverorgung angeschlossen, aber die Benutzer wissen nicht, ob dieses Wasser vom Arsen befreit wurde. Wir haben auch hier Proben genommen und werden das analysieren.
Eine Grundwasserbohrung wurde auch abgeteuft und alle Meter eine Bodenprobe entnommen. Eine dieser Proben fehlte heute prompt und nach einer aufgeregten Suche haben wir diese im Jeep wieder gefunden…
Kathmandu 5.4.24
Vorgestern schon bin ich angekommen - unendlich müde nach einem turbulenten Flug. Beat Schöbi ist heute morgen gelandet - in den Terai fahren wird am Montag und wir sind glücklich, noch zwei Tage in Kathmandu verbringen zu können, wo es schon bis 30 Grad heiss wird.
Som Rai, unser Guide kehrt morgen von einem Trekk zurück und muss erst zuerst ein anderes Feldmessgerät auftreiben, da unseres nicht richtig funktioniert. Ja, und zur meiner Bank muss er auch rennen, da meine Überweisung noch nicht gutgeschrieben wurde. Wir brauchen die beiden Tage noch, auch zum packen…
Feldarbeiten in Nepal April/Mai 2024:
Schon am 2. April 2024 steht der nächste Abflug nach Kathmandu an. Nochmals soll Grundwasser und gefiltertes Wasser beprobt werden, um den zeitlichen Verlauf der Filterleistung akkurat zu dokumentieren. Desweiteren stehen Probebohrungen an, denn es drängt sich die Frage auf, ob evtl. untiefer als 25 m (wo aktuell Grundwasser entnommen wird), arsenfreie Bodenhorizonte zu finden sind.
Ins Hochgebirge werden wir auch noch ziehen, aber diesmal aus Zeitgründen lediglich für 10 Tage, in die Nähe von Som Rais Heimatort, Kaku in der Provinz Solu Khumbu. Evtl. werden wir auch da Leukogranite finden. Zudem möchte ich herausfinden, ob dieser einfache Trekk (der sog. Pike Peak Trekk) auch für Sehbehindert und Blinde machbar wäre.
Bis bald aus Kathmandu…
Kathmandu, 1.12.2023
Lasst Bilder sprechen:
Kathmandu, 29.11.2023
Und schon sind wir wieder zurück in Kathmandu, seit Sonntag. Dank dem hervorragenden Wetter klappte der Rückflug von Juphal über Nepalganj nach Kathmandu problemlos - ausser dass wir in Nepalganj vier Stunden Verspätung wegen eines technischen Defektes des Fluggerätes hatten…
Auf dem Weg von Dhorpatan nach Dolpo (Dunai) durch die Provinzen Baglung, Rukum und schliesslich Dolpo war es Abends, Nachts, Morgens of bissig kalt. Zwar ist der November der niederschlagsärmste Monat in Nepal, daher gut für Trekking geeignet, aber die Kälte muss man aushalten können. Beim ersten Mail Zelten erlebten wird enn auch einen veritablen Schneesturm, gleichzeitig mit Blitz und Donner.
Die Distanzen zwischen den einzelnen Übernachtungsorten war beträchtlich, oft nicht abänderbar, da bei einigen möglichen Zeltplätzen das Wasser fehlte. In den wenigen Dörfern unterwegs gab es hingegen unerwarteterweise Natelempfang, oft auch über ein 4G-Netz.
Morgen werde ich dann einige Bilder hochladen.
13. November
Rasttag, es ist wie meistens sonniges Wetter. Es gilt, auszuruhen, Wäsche zu waschen, Schlafsäcke zu lüften etc. Heute gibt es nochmals
Mobiltelefon-Empfang und Internet, dann etwa 8 Tage nicht mehr. Per Threema gehen Sprachnachrichten problemlos durch.
Danach ist
nur noch die Verbindung via Satellitentelefon möglich.
12. November
Am Morgen des 12. Novembers dafür ein Sonnenaufgang bei strahlend schönem Wetter, die Dhaulagiri perfekt zu sehen. Unzählige Fotos.
Dann waren es 8 Stunden bis zum Eintreffen in Dhorpatan. Dal Bhat-Pause und andere Unterbrüche abgezogen etwa 5-6 Stunden. Gegen Ende ging es einfach noch geradeaus.
Dhorpatan ist ein kleines Dorf, aber eine Art Zentrum der Region, es leben viele aus Tibet hier. Von Süden her führt eine bessere Strasse hierhin, der Verkehr hält sich aber in Grenzen. Wie vorgesehen Rasttag. Dem Marschplan sind die Reisenden einen Tag voraus.
10./11. November
In Lamsung wurde im Hinblick auf den nächsten Höhen-Punkt ein Rasttag wegen der Akklimatisation gemacht, da die Gruppe weniger zu Fuss unterwegs ist. Bei schönem Wetter wurde das Dorf besucht,das praktisch unberührt vom Tourismus ist und Wäsche gewaschen. Sie hat in einer Privatunterkunft mit sehr niedrigen Räumen und sehr einfacher Toilette gewohnt.
Am nächsten Tag ging die Truppe los zum Jaljala, ein Pass auf 3400 m nach einem langen, langen Aufstieg (etwa 5,5h), vielfach durch Wald, also sehr angenehm.
Am Nachmittag nach dem Aufbau der Zelte zogen dichte Wolken auf, und die Reisenden kamen in Genuss von Gewitter mit Schneesturm. Nach eine halben Stunde war das vorbei, die eigentlich schöne Aussicht auf die Berge konnte trotzdem nicht genossen werden. Die Nacht war dann sehr kalt.
8./9. November
Aufenthalt in Pokhara, einen Tag lang.
Am 9. abgefahren mit Jeep bis zum Örtchen Lamsung. Die Erwartung war zuerst, es könnte nicht so weit gefahren werden, und der Fussmarsch müsste länger dauern. Es hat der Reisegruppe einen Tagesmarsch erspart.
Durch Reisfelder bis zum Dörfchen auf 2100m. Die Fahrt war problemlos, unterwegs Mittagessen. Die Strassen sind recht rauh, wirklich nur mit Jeep befahrbar, kaum mit einem PW. Abends um 16 Uhr nach rund 8h fahren in Lamsung eingetroffen.
Kathmandu, 5.11.2023:
Da ich im Moment stark erkältet bin, hätte ich es beinahe vergessen, den Blog zu füttern. Nun ja, ich bin schon am 1.11. frühmorgens glücklich angekommen und ausser von einem Erdbeben (das nur den entfernten Westen von Nepal, nicht aber Kathmandu betroffen hat), gibt es bis anhin nichts aufrengendes zu berichten. Die Ausläufer des Erdbebens habe ich auch in Kathmandu zu spüren bekommen, der Boden wurde nur sanft in Schwingung versetzt, im Westen (Provinzen Jajarkot und Rukum) waren jedoch Tote zu beklagen. Das Beben war alles in allem deutlich schwächer als dasjenige vom 25. April 2015.
Gepackt ist nun mehr oder weniger alles, da ich Zeit hatte, denn angesichts der trifenden Nase hatte ich keine Lust auf Ausflüge.
Wir verlassen am Montag Kathmandu Richtung Pokhara mit dem Jeep und werden in Pokhara einen Tag zubringen. Am Donnerstag folgt nochmals eine Jeepfahrt bis zum Dorf Darban. Dort warten Maultiere und deren Treiber auf uns, von da aus heisst es, zu Fuss weiterzuziehen.
Ich werde unterwegs zu Hause anrufen und mündlich Blogbeiträge überbringen. Thomas wird diese an schriftlich auf dem Blog festhalten.
Bis dann und Namaste!
Feldarbeiten in Nepal November/Dezember 2023:
Am 31.10.2023 fliege ich nach Kathmandu, wo mir bis zum 7.11.23 Zeit bleibt, die Expedition über Dhorpatan ins Dolpo vorzubereiten. Vom vermuteten Ende der Strasse in Darban bis nach Dunai (Hauptort der Provinz Dolpo) werden wir nur noch in einem Dorf Station machen: Dhorpatan. Ansonsten sind wir ziemlich in der Wildnis des Himalaya unterwegs - nur über Satellitentelefon ist eine Verbindung dann zur Aussenwelt möglich. Am 26.11.23 ist der Rückflug von Juphal über Nepalganj nach Kathmandu dann geplant. Bis bald aus Kathmandu wieder…
Forschungsprojekt von Frau Dr. Barbara Müller (2019 – 2026)
Ausgangslage
In vielen Entwicklungsländern ist das Oberflächenwasser so stark bakteriologisch kontaminiert, dass es sich ohne Aufbereitung nicht mehr als Trinkwasser eignet. Um dem damit verbundenen personellen, materiellen und finanziellen Aufwand auszuweichen, wird das Trinkwasser in zunehmendem Masse aus Grundwasser gewonnen, was technisch zwar aufwä ndiger, finanziell jedoch viel gü nstiger ist.
In gewissen sü dostasiatischen Lä ndern – Nepal, Indien, Burma, Bangladesch, Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand – ist das Grundwasser aus geogenen (also geologischen) Grü nden so arsenhaltig, dass es bei der Bevö lkerung zu chronischer Arsenvergiftung fü hrt.
Diesem Missstand abzuhelfen, hat sich eine kanadische Nongovernmental Organisation (NGO) namens CAWST verschrieben, indem sie seit 2005 mit lokalen Materialien vor Ort Wasserfilter produziert und installiert, die das Arsen aus dem Grundwasser eliminieren. Dazu ist sie auf kompetente lokale und internationale Gesprächs- und Zusammenarbeitspartner angewiesen.
Da die bisherige Filterleistung oftmals ungenü gend ist, braucht es weitergehende chemische und erdwissenschaftliche Grundlagenforschung. Es ist inzwischen klar, woher das Arsen ursprü nglich stammt – aus hellen (felsischen) quarz- und tonmineralreichen Gesteinen des Himalaya. Diese Gesteine werden ü ber Flü sse ins Flachland transportiert, wo die Flü sse ihre Fracht deponieren und so die grundwasserfü hrenden Sedimente (Ablagerungsgesteine, hier Alluvial- bzw. Flusssedimente) gebildet werden. Die genannten felsischen Gesteine enthalten aus geologischen Grü nden kaum Eisen und dies ist der Hauptgrund fü r die nur
ungenü gende Filterleistung. Das Eisen wird jedoch dringend benö tigt, um die in den Filtern enthaltenen Nägel rosten zu lassen, die so das Arsen an der Oberfläche binden und dem Grundwasser entziehen kö nnen. Darü berhinaus muss geklä rt werden, wie exakt das Arsen geochemisch aus den Sedimenten ins Grundwasser gelangt.
In Zusammenarbeit mit Frau Dr. Barbara Mü ller und einem lokalen Projektpartner muss nun in Nepal ein Monitoring des Grund- und Trinkwasser aufgebaut und die
erwä hnten Wasserfilter kontrolliert und verbessert, wie auch die geologischen Verhältnisse weiter erforscht und die daraus sich ergebenden Massnahmen umgesetzt werden. Ebenso werden weitere Proben von Gesteinen im Himalaya gesammelt, um das Ursprungsgebiet des Arsens einzugrenzen.
Was bis dato aus den Forschungsarbeiten bekannt ist:
Die wesentlichen Problempunkte:
- Geologisch bedingt ist ein geringer Eisengehalt und eine hohe Arsenkonzentration sowie ein hoher Gehalt an teils ungewö hnlichen Spurenelementen (z. B. Bor, Molybdä n) im Grundwasser Nepals vorhanden; diese Elemente beeinflussen die Filterleistung.
- Die oft hohe Temperatur des Grundwassers fü hrt zu Bildung von Siderit (Eisenkarbonat) auf den Nägeln, der dann die Rostbildung verhindert.
- Weitere adverse Gegebenheiten, die die Filterleistung beeinflussen: hoher pH des
Grundwassers, Bindung des Arsens an Tonmineralen in den Sedimenten, diese enthalten jedoch kaum Eisen. Hohe Konzentration an dreiwertigem Arsen, das nur ungenü gend an der Oberflä che der rostigen Nä gel gebunden wird.
- Unzureichendes Design der Filter als Ganzes: Kein Auslasshahn, um Fliessgeschwindigkeit zu regulieren, Siphon am Auslass nicht vorhanden oder zu niedrig, um die Nägel fortwährend mit Wasser bedeckt zu halten.
- Ungenü gende Instruktion der Benutzer der Filter (z. B. wird der Filter nur benutzt, wenn Wasser gebraucht wird): Um genü gend Rost zu bilden, mü ssen die Nä gel stets mit Wasser bedeckt sein.
Massnahmen, die nun umgesetzt wurden und werden
- Durchflussgeschwindigkeit der Filter verlangsamen und Kontaktzeit zu den Nägeln erhö hen (mittels eines weiteren Sandbettes)
- Immersion der Nä gel im Wasser sicherstellen durch A^ nderung der Siphons und anbringen eines Auslasshahns
- U^ berprü fen des Materials zur Filterherstellung, um Gebrauchszeit der Filter zu verlä ngern - Monitoring der Sideritbildung auf den Nä geln, um Verwendungszeit der Nägel zu bestimmen
- Bestimmung von sicheren Lagerungsmö glichkeiten der verbrauchten Nä geln
- Klare Instruktionen mit Wiederholungskursen fü r die Benutzer der Filter
- Weitere Sedimentbohrungen, um eventuelle arsenfreie Grundwasserhorizonte zu finden
- Aufbau eine Monitorings, um die Wirkungsweise der Filter zu ü berprü fen
Projektpartner
Am Projekt „Mitigation of geogenic contamination of groundwater by arsenic in the Terai region of southern Nepal” sind folgende Projektpartner beteiligt:
1. Frau Dr. Barbara Mü ller: Freiberufliche erdwissenschaftliche Forscherin mit Forschungs- schwerpunkt Geobiochemie.
2. Enpho (www.enpho.org): NGO zur Fö rderung von Wasserprojekten in Nepal, wie Bewässerung, Wasserreinigung, Errichtung von modernen sanitären Anlagen usw.
3. Drei renommierte Schweizer erdwissenschaftliche Forschungsinstitute (Eawag Dü bendorf, Universitä t Basel, Universitä t Bern: Wasseranalysen, Festgesteins- und Mineralanalysen)
4. Birendra Sapkota, Doktorand an der University of Windsor, Windsor, Canada (Laboranalysen von Sedimentproben)
5. CAWST, Center for Affordable Water and Sanitation Technology (www.cawst.org): Produzent und Einrichter von Arsen-WasserfilternNeuer Text